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Uralte Blogeinträge bei Blog.de

DER TROJANISCHE BIBER vonAG_NAHTSTRUMPF @ 2007-11-03 – 16:43:27

Mitte Oktober, eine unscheinbare Meldung in der Leipziger Volkszeitung: „Übergriff auf „Willi“, den Baubiber der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB ): Zwei angetrunkene polnische Austauschsch¸ler (beide 19) haben dem Maskottchen der LVB am Sonntagmorgen an der Zentralhaltestelle am Willy-Brandt-Platz dessen Styropor-Koffer abgenommen.

Der Baubiber selbst wurde gestrigen Polizeiinformationen zufolge zwischen den Gleisen 3 und 4 ramponiert aufgefunden. Die jungen Männer räumten ein, sich mit dem Kofferklau einen Scherz erlaubt zu haben. Sie bestritten jedoch, „Willi“ auf die Gleise geschubst zu haben.“ Wie immer bei solchen Taten bleibt die Frage nach dem Warum. Warum lassen die Leipziger Jugendlichen Willi links liegen? Kein Graffiti, kein Massaker- nix? Betrunkene polnische Austausschüler, hier muß der Schlüssel liegen… Die Sinne vom berauschenden Alkohol getrübt, den Geist für Abstraktionen und Weltrettungstheorien geöffnet verhielt es sich so: Ein blauer Biber nachts an einer Straßenbahnhaltestelle- hmmmm kak?! Stoi! Scheinbar unschuldig wartend an einem Gleis Richtung Osten! RICHTUNG OSTEN!!! Hier stimmt was nicht, mußten sie denken. Den Deutschen ist nicht zu trauen! Und schon ließ sich der Faden spinnen, Masche um Masche zum Stoff aufnehmen aus dem Kriege entstehen: Mit dem Pferd von Troja fing es an. Den Feind mit Visuellem täuschen, welch hinterhältige List. Nach dem Überfall auf den Sender Gleiwitz trauen die Polen den Deutschen Alles zu.

Willi der Baubiber. Baubiber, welche ein Quatsch. Ein blauer Biber mit Koffer. Halt dachten die polnischen Gäste, blaue Biber gibt’s gar nicht und Biber mit Koffer noch weniger. WILLI MUSS EIN TROJANISCHER BIBER SEIN! Ein deutscher trojanischer Biber mit Waffenkoffer in der Hand. Oder noch gemeiner- mit dem Geldkoffer. Rasch durchschauten sie die kriegerisch-listigen Germanen: Womöglich fährt Willi in der Masse untergetaucht mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Polen, überquert die Grenze, packt seinen Waffenkoffer aus und beginnt dort im Namen Polens vielleicht einen Überfall auf den nächstbesten deutschen Mobilfunksendemast.

Willi muß mit der Zeit gehen… Im Falle des prall gefüllten Geldkoffers würde er Polen aufkaufen. Tak! Da mußten die zwei Austauschschüler handeln! Der Trojanische Biber brauchte augenblicklich eine empfindliche Schwächung… Willi der Trojaner ohne Waffenkoffer oder ohne Geld wäre ein ziemlich zahnloser Biber. Dachten sie und schritten ohne Rast zur Tat. Das ist die Geschichte hinter der Meldung. Weiß nur keiner. Bis jetzt.

Man müßte…

von AG_NAHTSTRUMPF @ 2007-08-23 – 19:40:27

GB galt lange als eine Insel der Strumpf-Gourmets, doch hier macht man sich jetzt Sorgen, daß der Strumpf sich langsam, dennoch unumkehrbar vom Damenbein verabschiedet. Die Besorgnis ist groß. Mutige Ritter geben sich nicht geschlagen und ziehen statt dessen in den Kampf für den richtigen Strumpf- den ohne Hose.

Eine britischer Onlineshop, der nix anderes als Strümpfe und Strumpfhalter vertreibt, startete eine kleine Anzeigenserie in britischen Zeitungen. Sogar ein nationaler Strumpftag stand oder steht zur Debatte. Undenkbar in Deutschland?! Eigentlich ja. Eigentlich. „Fetischisten, Lustmolche, Sexbesessene“ höre ich schon das Geschrei. Die graue Masse, die alles Bunte erdrückt. …. welche Frau, so komme ich ins Grübeln trägt heute noch Strümpfe, dieses Relikt fraulichen Beinkleides. Einst verehrt, begehrt und bewundert- heute fast vergessen. Welches Bein sollen sie zieren? Die der Generation kulturresistenten Blöd- und Fernsehjunkies nicht, die der Generation von Handyjunkie schon gar nicht- wessen dann? Und es gibt sie doch? Dann wäre es an der Zeit, hier auch eine kleine Kampangne wider des Vergessens ins Leben zu rufen. Welch ein Spaß das wäre. Scheinbar aussichtlose Unterfangen üben einen ungeheueren Reiz aus- nahezu zum Scheitern verurteilt bieten sie eine Möglichkeit der spielerisch-humorvollen Umsetzung ohne den Druck einen unmittelbaren, mit Zahlen belegbaren Erfolg nachweisen zu müssen. Mit dem weiblichen Blick, einem Gefühl für etwas, das Männerblicke nicht so schnell erahnen, ohne die Verehrung für alte Nahtnylons oder die RHT-Strümpfe, ach ja. In typisch deutschem Perfektionismus stellt sich die Frage nach dem „Wie“, von vorne bis hinten durchdacht. Wie soll das gehen, so ganz ohne Geld? Visualisierung des Anliegens, ein Logo… . Und wer soll es tun, gibt es überhaupt Unterstützung dafür??? Ich gebe ab in die unendlichen Weiten des www____

Kommentar: Lyngerie [Besucher] HTTP://WWW.LYNGERIE.DE 22.03.08 @ 07:45 Der Anblick eines Möchtegern-Superstarts, der oder die in völliger Selbstübeschätzung vor die allzuwissende Jury tritt, und das in echten Nylons, würde bei mir doch schon ein gewisses Unbehagen erzeugen. Nie habe ich darüber nachgedacht, wer dann nach uns die Fahnen hoch hält. Und jetzt, da ich obigen Beitrag gelesen habe, ist es wohl in mein Hirn eingemeißelt: wir sind Dino´s! Aber eins ist auch sicher. Solange ich noch meine Tastatur bedienen kann werde ich wenigsten im World-weisen-Web versuchen, wenigstens ein kleiner, der oben erwähnten Ritter zu sein. ….und gebe es weiter im www________

 

Alle Hoffnung ruht auf ebay vonAG_NAHTSTRUMPF @ 2007-08-11 – 07:44:31

Nach fast acht Jahren des äußerst verhaltenen Käuferdaseins auf ebay war es an der Zeit, die Möglichkeiten diese elektronischen Geldvermehrungs-Tools auszuprobieren. Man hört doch so viel ;-). Allerlei Zeugs läßt sich dort verhökern, so sagt man. Und so begab es sich, daß ein Paar echte Nahtnylons, von einem Photoshooting übrig geblieben, ausgewählt wurden. Hinein damit in die Worldwide-Warenwelt. Die Hoffnung war groß… täglich gespannte Blicke, ob der gebotene Betrag in die Höhe schnellt. Den Tränen nahe trübte sich die Stimmung ein. Jetzt, wenige Stunden vor Ende der Auktion- es regnet draußen, Schwere macht sich breit und legt sich aufs Gemüt- 1,50€ sind geboten; Eineurofuffzig. Ornö- heee?! Geiz ist geil und so betrug es sich, daß ich vlt. für eintzfuffzich Freude bereite. Naja, laßt ma- ist schon O.K. Einskommafünfzig für ein Paar echte Nahtnylons, ein mal getragen-püh. Ich ziehe mich zurück und trinke erst mal eine Tasse starken Kaffee. Ist auch billig und bereitet Freude- sooo.

 

„Ich kann nicht mitreden!“ oder die Kunst des Wegsehens & Weghörens vonAG_NAHTSTRUMPF @ 2007-01-20 – 14:58:58

Die Zeichen der Zeit richtig zu deuten, wird heute schnell damit verwechselt, durch Zeit und Leben zu fliegen. Wie kleine Wirbelwinde fegen die Menschen durch den unübersehbaren Wald aus Berichten, Bildern, Tönen, Meldungen und Nachrichten; greifen im Flug nach dem aufgewirbelten Laub aus Informationen. Einem Staubsauger gleich möchte Alles aufgesogen werden. Blubbernd versinken sie im bunt-lauten Meer des Infotaiment. Die mediale Dauerberieselung überschüttet uns mit Allerlei scheinbar Wichtigem und Unwichtigem. In die Tiefe zu gehen, das Gesehene und Gehörte zu verstehen, zu hinterfragen- dazu nimmt sich der Einzelne keine Zeit. Getrieben von der Gier nach Informationen springen Auge, Ohr und Hirn zu neuen Laub. Schnell angebissen, dann weggeworfen.

Taugen vorgekaute Informationen dazu, der absoluten Wahrheit gleich gesetzt zu werden? Zum Glück bietet die televisionelle Vielfalt Ablenkung. Ablenkung, die zur Verschwendung von Lebenszeit verkommt. Der im schwarzen Kasten gebotene Schwachsinn spottet jeder Beschreibung. Die Darbietungen verführen zum schnellen Abschalten. Klack. Genau: Abschalten, sofort, sich einfach verweigern ;-).

Genau so tue ich das seit nunmehr über sechs Jahren. Voller Stolz bekenne ich, noch niemals eine Sendung der Super-Suchen gesehen zu haben, kein Prollo-Voyeur-Fernsehen, keine Serien- schlicht, ich sehe nix- ich höre nix davon. Anfangs kommt man sich vor wie ein Einsiedler, doch mit der Zeit wächst das gute Gefühl sich aus alldem Unwichtigen heraus zu halten. Wie viele der ausgespuckten Infos haben wirklich Einfluß auf mein Leben? Was wollen mir all die Filme & Serien sagen? Ein Minimalprogramm aus Arte, 3sat, ARD, ZDF und Dritten reicht aus, um sich mit Wichtigem zu versorgen und die Gefahr zu minimieren, sich von Unwichtigem fesseln zu lassen. Ganz gelingt es allerdings nicht immer. Es würde ja auch an Einfältigkeit grenzen, sich von Zeit zu Zeit nicht mal verführen zu lassen… . Ausrede, Rationalisierung? Egal.

 

Wenn ich einmal alt bin- schalalilalaaaaaa vonAG_NAHTSTRUMPF @ 2007-01-18 – 20:08:20

Ohne Zweifel, es ist gut, daß das ignorante Schweigen mit der ZDF-Dokumentation über eine alternde Gesellschaft gebrochen zu sein scheint. Sollte mit der ZDF-Serie der Startschuß für einen breite Diskussion um die Vergreisung unseres Landes begonnen haben? Mit einem Lächeln betrachte ich das Geschehen. Trügt der Eindruck, oder verläuft es klischeehaft dem deutschen Wesen entsprechend- erst, wenn offiziell erlaubt, wird darüber nachgedacht und gesprochen?

Das Wissen um die Tatsache ist seit langem vorhanden, nur getan wurde nix. „Ach, das wird schon. Irgendwann.“ Und schon spricht sie, die beschwichtigende Stimme der Politik- ach, das wird schon nicht so schlimm. Klar, die an der Macht sind und dabei gleichzeitig die Interessen ihrer breitesten Wählergruppen vertreten, sind nicht die Menschen, welche die Auswirkungen der Überalterung frontal ins dann faltige Antlitz treffen werden. Bunt mischt die Politik Zukunft und Gegenwart Über das ins Szene gesetzte 50+-Programm der Regierung wird zustimmend geklatscht; doch wen interessiert die breite Perspektivlosigkeit der 20-30 Jährigen? Die Generation Praktikum, die sich von Job zu Job hangelt. Kann man unter solchen Umständen an Kinder denken?

Hier geht es nicht darum, die Einen gegenüber den Anderen zu benachteiligen oder zu bevorteilen. Die Erfahrungen der Älteren nutzen und die Jungen ausbilden. Alle Jugendlichen ausbilden- guuuuut zumindest viele von ihnen, auch die Kinder von hier lebenden Zugewanderten. Jaja, sie sind eine Bedrohung unseres Besitzstandes… . Käse! Ich bin guter Hoffnung, das sich nun mehr Augen öffnen.

 

Huch, plötzlich Alles braun?! vonAG_NAHTSTRUMPF @ 2006-12-10 – 22:05:45

Bei der gegenwärtigen Betroffenheit, die von den Politikern dieses Landes zum Ausdruck gebracht wird, sehen sie sich mit der plötzlich, scheinbar aus dem Nichts auftauchenden braunen Welle konfrontiert kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Erst recht, stellen sich Leutchen hin, lassen sich in ihre Wahrheit fallen und behaupten ernsthaft: „in der DDR hat es solche Leute nicht gegeben! Dort war kein Hort für derartiges Gedankengut“. Das kam Alles aus dem Westen. So vor zwei Wochen zu lesen in der Leipziger Volkszeitung. Hier ist eine der Gemeinsamkeiten beider Gesellschaftsordnungen- Augen zu und die Realitäten verdrängt, solange sie nicht das eigene Umfeld betreffen.

Rufen wir also die eigenen Erinnerungen zurück: Sommer 1990, Deutschland läßt sich im Einheitstaumel blind treiben… wir sind wieder wer! So, oder so ähnlich blubbert es auch in manchen kahlen Schädeln. Es ist August 1990, auf der Leipziger Festwiese spielen „The Cure“. Als alter DDR-Grufti geht ein Wunsch in Erfüllung. Wir bewegen uns in einer großen Gruppe aus Richtung Hauptbahnhof Richtung Festwiese. Auf der Janallee kommen uns Autos entgegen, aus denen nette „Komplimente“ gebrüllt werden. Aus einem Seitenfenster blinkt eine Messerklinge. Egal, wir freuen uns aufs Konzi, doch eine böse Vorahnung auf Kommendes bleibt. So sollte es in Erfüllung gehen. Das Konzert ist fast zu Ende, aus irgendeinem Grund müssen wir früher los. Vor der Festwiese Schaaren von Bereitschaftspolizei in voller Ausrüstung. Auweia. Ob die wohl wegen randalierender Gothen da waren? Jedenfalls lag Gefahr in der Luft, umsonst waren die sicher nicht dort- Irgend Jemand hat die bestehende Gefahr erkannt… Unter diesem Eindruck laufen wir die paar Meter zu Straßenbahn. Zum Bahnhof laufen wollen wir unter keinen Umständen. Es sind nur wenige Haltestellen bis zum Hauptbahnhof… Was mit dem Zusteigen in die Straßenbahn begann, war Menschenjagd pur. Schön, in so einem Glaskasten gefangen zu sein. Am Bahnhof hält die Straßenbahn- aus der Ferne naht die lärmende Horde. Was nun? Angst. Panik. Hilflosigkeit. In den Bahnhof! Wir rennen los. Wir haben ein paar Mädels mit dabei, müssen aufpassen, daß wir zusammenbleiben… Puhhhh, in der Westhalle sind zum Glück Polizisten aufgebaut, doch hinter ihren Reihen hat sich eine andere Gruppe positioniert, bewaffnete mit Ketten und Baseballschlägern. „IHR SEID KEINE DEUTSCHEN!“ & „WIR-KRIEGEN-EUCH-ALLLLEEEEEE!“ wird skandiert. Na prima. Weg hier, hoch in die grosse Bahnhofshalle… überall Bereitschaftspolizei, die versucht uns von denen zu trennen. Oben ist zunächst alles ruhig, doch irgendwie haben es ein paar von Denen geschafft in die Bahnhofshalle zu gelangen. Erschreckend. Du hast keine Zeit, zunächst zu erfassen, was überhaupt geschieht. Neben mir wird einem anderen Grufti die gerade angesetzte Colabüchse ins Gesicht gedrückt, Nazis rennen hinter jungen Frauen hinterher, wollen sie packen, Polizei kommt fängt die Jäger ein. Nur weg hier! Wir rennen quer durch die auf dem Bahnsteigen abgestellten Waggons, legen uns schließlich im Gang auf den Boden und versuchen zu hören, was draußen passiert…

So ging es in der Wendezeit weiter. Aus Angst vor Naziüberfällen waren die Clubs vergittert, verstärkt. Ich erinnere mich an das alte Kassablanka in Jena, die Fenster vergittert, die Türen mit Bohlen verstärkt. Oder der Eiskeller in Leipzig: mitten im Konzert rief es aus dem Dunkel: „die Nazis kommen!“ Axtstiele wurden über die Theke geworfen und eine Gruppe Punks machte sich auf den Weg… . Dann waren sie immer mal wieder mal hinter uns her. Immer mal wieder- bis es Mitte der 90’er ruhiger wurde. Wen hat es interessiert? Och, die Idioten jagen sich, sollen sie sich doch den Schädel einschlagen. Es war eine bewegte Zeit, da verschwendete Niemand seine Aufmerksamkeit für solche Vorkommnisse, die wenn überhaupt, nur am Rande wahrgenommen wurden. Es passierte doch.

Und so konnten sie wachsen und gedeihen. Jahr für Jahr. Es interessierte Niemanden. Vietnamesen, Türken, Linke, Rostock, Magdeburg, Solingen. Doch heute, da scheinbar das Bestehen der heilen bürgerlichen Welt bedroht ist, da ist das Entsetzen groß. Wie konnte denn das geschehen? MEIN GOTT, WIE FURCHTBAR! NEIN, WIR MÜSSEN ETWAS TUN! Ja, am Besten eine Lichterkette entzünden. In Eurem Blickfeld, doch dennoch von Euren Augen verborgen ist dieser Keim gewachsen. Geschichte wiederholt sich immer wieder, Menschen werden zu Verlierern gemacht oder fühlen sich als Verlierer. Wen interessiert es, solange das große Fressen weitergehen kann? Och, das ist doch nur im Osten & weit weg… .

 

Gebt mir ein Leitbild! vonAG_NAHTSTRUMPF @ 2006-12-06 – 20:36:08

Gestern war es u.a. auf SPIEGEL-ONLINE zu lesen: „Ferres ist Stilvorbild der deutschen Frauen“! Laut einer Umfrage geben wohl über 41% der deutschen Frauen diese Vorbild an. Ganz toll. Wirklich. Es passt ganz gut: In der vergangenen Woche gingen in Leipzig die Französischen Filmtage zu Ende und wir haben wieder einmal darüber diskutiert, ob es nur die filmische Pflege eines Klischees ist. Die Frauen im französischen Film zeigen eine ganz andere Eleganz als Frauen im deutschen Film. Betont femininer eben. Es zeigt sich nicht nur im Film, auch Beobachtungen auf Reisen und im Beruf reflektieren ein Bild, daß meinem Auge angenehmer ist. Nein, Frau Ferres als Vorbild- ganz klares BUHHHHHHHH ;-))).

Kommentar: FRITZTC [Mitglied] HTTP://FRITZ.RMI.DE 06.12.06 @ 20:40Unabhängig von deiner Ferres-Frage. Dir ist schon klar, dass der Titel deines Eintrags ein Stück von ‚Laibach‘ ist? Und ein nicht ganz unumstrittenes dazu? Fragt sich Fritz

AG_NAHTSTRUMPF [Mitglied] HTTP://WWW.NAHTSTRUMPF.DE 07.12.06 @ 09:09Ja, das ist mir schon klar. Mittlerweile dürften sich die Vorbehalte gegen Laibach etwas gelegt haben. Es erübrigt sich, stets zu wiederholen, daß Laibach keinesfalls totalitäre Systeme verherrlichen, vielmehr ihre Prägung durch selbige reflektieren. Dabei ist verständlich, wer niemals im totalitären System lebte, auf den wirken solche Zeile geradezu als Verehrung zweifelhafter Götzenbilder. Wie auch immer, Laibach spielten in diesem Jahr z.B. bei den Bachfesttagen in Leipzig, die Zeit vorschneller Verurteilung scheint damit vorbei zu sein. Was natürlich das Auftauchen zweifelhafter Gestalten auf Laibach- Konzerten nicht unterbindet. Ein Urteil wird viel zu oft vorschnell gesprochen; ein alter Vorwurf unkritisch aufgegriffen, wie im Mai geschehen, als Current 93 in der Volksbühne auftraten… . Im Drang der Rechtfertigung möchte ich noch kurz eine paar Worte dazu sagen, warum ich dieses Zitat als Titel nahm. Es scheint ja den deutschen Wesen zu entsprechen, sich an Vorgaben von der „Obrigkeit“ zu halten, oder sich an prominenten Vorbildern zu orientieren. Statt sich am eigenen Stil oder an der eigenen Persönlichkeit zu orientieren, wird ein allgemein verträglicher Massengeschmack entwickelt. Der Zeitgeist in unserem Landstrich scheint hier die all zu feminine Frau zu verteufeln. Dem deutschen Manne darf die Frau nicht als- in seinen Augen- Hure auftreten. Wobei das Wort „Hure“ ein stark übertriebenes Bild ist. Man muß es im täglichen Leben nur mit offenen Augen beobachten. Und da paßt dieses gekrönte 41%- Leitbild in meinen Augen sehr gut. Wer stark und berühmt ist, der gilt als unreflektiert als „Leitbild“. Es ist der Charakter dieser Gesellschaft, daß Meinungsmanipulation der Medien über dem Bilden einer eigenen Meinung steht. In dieser Richtung ist auch dieses System totalitär. Gut, ich kenne zwei Gesellschaftssysteme und in meinem Kopf schwirrt aus diesem Grund ein anderes Gesamtbild herum und ich sehe es weitaus kritischer als Andere, kann sein. Eines möchte ich jedoch ausschließen, daß ich im Alleinbesitz der absoluten Wahrheit bin. Ein Gesamtbild setzt sich stets aus zahlreichen Einzelbildern zusammen, die sich zum Gesamtbild fügen. Jeder Mensch sieht andere Bilder, andere Farben- jedes Bild verändert in der Erinnerung seine Farbe… .

vonAG_NAHTSTRUMPF @ 2006-12-04 – 20:35:58

Der Schlachter mit der weißen Weste

Die Leipziger Volkszeitung unterhält ihre Leserinnen und Leser mit der Veröffentlichung geistreicher Leserbriefe. Schön, wenn das Auge so etwas Schönes zum Montag lesen darf. Als Reaktion auf das Urteil des BVG zum Schächten schreibt ein Herr Dr. H: „Mit Empörung und tiefer Trauer habe ich das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Schächten zur Kenntnis genommen. Wie kann man nur ein solches Urteil fällen und damit eine schreckliche Tierquälerei offiziell erlauben? Toleranz gegenüber Andersdenkenden in allen Ehren, aber die muß seine Grenzen haben. Wer hier lebt hat sich anzupassen. …“ Genau Herr Dr. H.! Bei uns in Deutschland haben wir Gesetze und es ist schön sauber und korrekt. Schon der Zeugungsvorgang unseres zukünftigen Schlachtviehs verläuft klinisch sauber, korrekt und durchaus human. Ein so genannter Rucksackbulle- öhmm, naja, wie soll ich es sagen? Er besorgt es eben. Der Kuh oder den Zeugungsvorgang. Das ist richtig sauberes Sperma. Streng nach Plan. Da die Möglichkeit besteht, daß das blöde Vieh krank wird und somit uneffektiv, werden ihm allerlei Mittelchen verabreicht, damit es sich in der Mastanlage tierisch wohl fühlt. Schließlich winkt da das ferne Ziel- der industrielle Schlachthof. Ist der Tag dann gekommen, so werden UNSERE Schlachttierchen mit einem feinen Actros zum Schlachter gefahren. Dabei lernen sie gleich noch das schöne Deutschland und möglicherweise Teile Europas kennen. Könnten Tiere sprechen, so würden sie durchaus von solchen lustigen Reisen berichten können. Wie sie doch vor Vergnügen schreien. „Fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn“- „Freie Fahrt für freie Viehcher!“ Im Schlachthof läuft Alles nach Vorschrift. Vorschriften sind wichtig! Der Strom, der das Tier betäubt fließt wahrscheinlich direkt aus dem Windrad in die Stromzange. Ökologisch korrektes Töten sozusagen. Oooch, das Tier merkt nix, nicht so wie beim mittelalterlichen Schächten. Sagt man. Ökostrom tötet umweltbewußt. Wie schön, da kann das Tierchen schön in Ruhe ausbluten. Wie schön, wenn Alles seine Ordnung hat. Die Schlachter benutzen feine blitzende Klingen aus bestem Edelstahl, tragen klinisch weiße Kleidung, Fußboden und Wände werden streng nach Vorschrift desinfiziert. Vorschriften müssen eingehalten werden- das ist wichtig. Damit das Tier nicht umsonst gestorben ist, wird der Kadaver so gut es möglich ist genutzt, beste deutsche Gewürze sorgen für einzigartigen Geschmack. Knochen-fein gemahlen- schmeckt man in keiner Wurst. Und damit auch kein Krümel feinstes, sauber getötetes, einst lebendes Fleisch umkommt, wird es lange gelagert und der Verbraucher, der das Fleisch eben „verbraucht“ untergejubelt ;-). Schön, wenn man streng nach Vorschrift getötetes Tier auf seinem Teller weiß. Nicht so, wie so uncool getötetes Vieh von den Ausländern. Nur richtig getötet ist gut getötet. Die Krönung der Schöpfung weiß, wie’s richtig geht. Mahlzeit Herr Doktor- mehr Weisheiten von Ihnen bitte *gg*

„Die Frucht des Wohlstandes“ vonAG_NAHTSTRUMPF @ 2006-12-02 – 15:24:41

„Die Frucht des Wohlstandes“ würde ich durchaus auch anders formulieren- einfach in „Fluch des Wohlstandes“. Fluch in vielerlei Hinsicht… der Wohlstand erschafft eine in großen Teilen impotente Gesellschaft. (Impotent nicht nur in der Sexualität *g*) Nein, ich meine impotent im Geist.

Die scheinbar eingestellte Zufriedenheit lähmt das Denken. Der Zufriedene läßt Vieles einfach über sich ergehen, oder an sich vorbeigehen. Gute Frage- wohin der derzeitige Zustand führen wird. Eines steht fest, Nichts bleibt wie es ist. Die vorherrschende Ignoranz gegenüber Dingen, die sich außerhalb des persönlichen Umfeldes abspielen, das Unvermögen, sich mit größeren Zusammenhängen auseinanderzusetzen läßt die Säge an den Pfeilern der scheinbar heilen privaten Welt ungehört nagen *gg*. Die Gefahr lauert, von Wenigen registriert, von noch weniger Menschen verstanden…

Wer denkt den heute darüber nach, was hinter der so viel zitierten „Globalisierung“ stecken könnte? Hört sich toll an- Globalisierung. Heute hier morgen dort, wie im Urlaub. Nur meint dieses Wort absolut keinen Urlaub. Schleichend wird der Mensch zur Ware, seine Arbeitskraft immer weniger wert. Logisch, dies bedeutet weniger Wohlstand für Viele. Neue Verteilungskämpfe im Kleinen als auch im Großen könnten bald die Zukunft bestimmen. Verteilungskämpfe um Arbeit und materiellen Wohlstand. Die Kluft zwischen denen, die wenig haben und denen, die Alles haben ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Diese Tendenz könnte sich durchaus fortsetzen. Parasitäre Gier nach Maximierung der Profite ist heute der Zauber geworden.

Beharrlich und heimlich potenziert sich die Macht des Kapitals und der Konzerne. Schleichend finanzieren die (westlichen) Völker ihre eigenen Grabschaufeln- eben durch ihren blinden Konsum. Billiger, immer billiger soll es sein.

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