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Gebt mir ein Leitbild

Gestern war es u.a. auf SPIEGEL-ONLINE zu lesen: „Ferres ist Stilvorbild der deutschen Frauen“! Laut einer Umfrage geben wohl über 41% der deutschen Frauen diese Vorbild an. Ganz toll. Wirklich. Es passt ganz gut: In der vergangenen Woche gingen in Leipzig die Französischen Filmtage zu Ende und wir haben wieder einmal darüber diskutiert, ob es nur die filmische Pflege eines Klischees ist. Die Frauen im französischen Film zeigen eine ganz andere Eleganz als Frauen im deutschen Film. Betont femininer eben. Es zeigt sich nicht nur im Film, auch Beobachtungen auf Reisen und im Beruf reflektieren ein Bild, daß meinem Auge angenehmer ist. Nein, Frau Ferres als Vorbild- ganz klares BUHHHHHHHH ;-))).

Kommentar: FRITZTC [Mitglied] HTTP://FRITZ.RMI.DE 06.12.06 @ 20:40Unabhängig von deiner Ferres-Frage. Dir ist schon klar, dass der Titel deines Eintrags ein Stück von ‚Laibach‘ ist? Und ein nicht ganz unumstrittenes dazu? Fragt sich Fritz

AG_NAHTSTRUMPF [Mitglied] HTTP://WWW.NAHTSTRUMPF.DE 07.12.06 @ 09:09Ja, das ist mir schon klar. Mittlerweile dürften sich die Vorbehalte gegen Laibach etwas gelegt haben. Es erübrigt sich, stets zu wiederholen, daß Laibach keinesfalls totalitäre Systeme verherrlichen, vielmehr ihre Prägung durch selbige reflektieren. Dabei ist verständlich, wer niemals im totalitären System lebte, auf den wirken solche Zeile geradezu als Verehrung zweifelhafter Götzenbilder. Wie auch immer, Laibach spielten in diesem Jahr z.B. bei den Bachfesttagen in Leipzig, die Zeit vorschneller Verurteilung scheint damit vorbei zu sein. Was natürlich das Auftauchen zweifelhafter Gestalten auf Laibach- Konzerten nicht unterbindet. Ein Urteil wird viel zu oft vorschnell gesprochen; ein alter Vorwurf unkritisch aufgegriffen, wie im Mai geschehen, als Current 93 in der Volksbühne auftraten… . Im Drang der Rechtfertigung möchte ich noch kurz eine paar Worte dazu sagen, warum ich dieses Zitat als Titel nahm. Es scheint ja den deutschen Wesen zu entsprechen, sich an Vorgaben von der „Obrigkeit“ zu halten, oder sich an prominenten Vorbildern zu orientieren. Statt sich am eigenen Stil oder an der eigenen Persönlichkeit zu orientieren, wird ein allgemein verträglicher Massengeschmack entwickelt. Der Zeitgeist in unserem Landstrich scheint hier die all zu feminine Frau zu verteufeln. Dem deutschen Manne darf die Frau nicht als- in seinen Augen- Hure auftreten. Wobei das Wort „Hure“ ein stark übertriebenes Bild ist. Man muß es im täglichen Leben nur mit offenen Augen beobachten. Und da paßt dieses gekrönte 41%- Leitbild in meinen Augen sehr gut. Wer stark und berühmt ist, der gilt als unreflektiert als „Leitbild“. Es ist der Charakter dieser Gesellschaft, daß Meinungsmanipulation der Medien über dem Bilden einer eigenen Meinung steht. In dieser Richtung ist auch dieses System totalitär. Gut, ich kenne zwei Gesellschaftssysteme und in meinem Kopf schwirrt aus diesem Grund ein anderes Gesamtbild herum und ich sehe es weitaus kritischer als Andere, kann sein. Eines möchte ich jedoch ausschließen, daß ich im Alleinbesitz der absoluten Wahrheit bin. Ein Gesamtbild setzt sich stets aus zahlreichen Einzelbildern zusammen, die sich zum Gesamtbild fügen. Jeder Mensch sieht andere Bilder, andere Farben- jedes Bild verändert in der Erinnerung seine Farbe… .

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